Vereinsarbeit

unsere Ansprechpartner

Ameisen: Ewald Krack

Amphibien: Olaf Beitelmann

Fledermäuse: Herbert Wolf

Schwalben: Erwin Göbel

Wasseramsel und Reptilien: Lothar Ruppel

andere Vögel: Klaus Eichenauer


Geschichte in freier Natur erleben

Der VNV und der HGV luden ihre Mitglieder ein, am 21. September gemeinsam mit Horst Brandt auf den Spuren der Grenze zwischen den alten Kurfürstentümern Mainz und Hanau zu wandeln. Dabei erfuhren die 15 Interessierten einiges über die Geheimnisse der schutzwürdigen Grenzsteine. Ausgangspunkt der Geschichtsstunde ganz anderer Art war der Alsberger Golfplatz. Die alte Grenze zwischen den beiden Kurfürstentümern verlief zwischen dem Auerbachsweg, in der Nähe der heutigen A66, und dem Stacken in Mernes.

 

Die erste urkundliche Erwähnung des Grenzverlaufes erfolgte 1585. Jedoch gab es bereits 250 Jahre früher in der Försterordnung von 1338 eine Erwähnung eines Sinterhaufens am Happel, der exakt auf dieser Grenze liegt. Sinter ist ein Abfallprodukt der alten Glasproduktion, das heißt, dass dieses Handwerk bereits im 14. Jahrhundert in unserer Gegend ausgeführt wurde. Zudem kann man davon ausgehen, dass die Abfallprodukte eher am Rand des eigenen Besitztums entsorgt wurden, der Grenzverlauf also älter als seine urkundliche Erwähnung ist.

 

Die vorhandenen Grenzsteine weisen jedoch andere Jahreszahlen auf. Sie wurden  im Sichtweiten-Abstand aufgestellt. Einige Steine zeigen die Jahreszahl 1559. Sie wurden im Jahr 1741 um weitere Grenzsteine ergänzt. Horst Brand erklärte, dass bis heute 27 Grenzsteine auf dieser Route erhalten geblieben sind.

 

Er zeigte den Anwesenden, dass im Kopf der Grenzsteine eine sogenannte Weisung - eine Rille -  eingebracht ist. Diese leitete die Grenzgänger entlang des Grenzverlaufes. Zudem wies das Wappen des Grundstückseigentümers immer in Richtung des jeweiligen Besitzes. Man konnte sich  entsprechend nicht auf die falsche Gemarkung „verlaufen“. Analphabetismus war also auch in früheren Jahrhunderten keine Ausrede für unbefugtes Betreten fremden Grundes.

Interessant war, dass die Grenzsteine auf beiden Seiten des Grenzverlaufes angebracht waren. Der erfahrene Grenzsteinexperte wusste zu berichten, dass in solch einem Fall beide Grenznachbarn zu gleichen Teilen für die Sicherheit des Weges dazwischen zuständig waren.

 

Grenzsteine setzen durfte nicht jeder. Dazu wurden eidesstattliche Steinbesetzer aus der Nähe der Grenze beauftragt. Diese hatten strenge Vorgaben zu erfüllen und ließen unter den Grenzsteinen sogenannte "stumme Zeugen" ein. Das waren Glas- und Tonscherben, die auf ihre Weise die Grenze markierten. Es wurde aber auch Holzkohle unter Grenzsteinen gefunden, die ebenso als „stummer Zeuge“ fungierte. So sollte Betrug verhindert werden. Gab es Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Position, wurde unter dem Grenzstein nach dem "stummen Zeugen" in festgelegter Tiefe gesucht.

 

Heutzutage kann man sich leider nicht mehr vollständig auf die Weisung verlassen, denn mancher Stein wurde bereits verschoben und anschließend nicht wieder korrekt aufgestellt. Dabei sind die ca. 80 cm herausragenden Sandsteine etwa zu einem Drittel im Boden verankert und ziemlich schwer. 

Das Hessische Denkmalschutzgesetz regelt, dass auch heute die Grenzsteine nicht entfernt, verändert oder einfach umgesetzt werden dürfen. Sie sind frei zugänglich zu machen und vom aktuellen Grundstücksbesitzer zu pflegen.

 

 

Die etwa zweistündige Wanderung klang anschließend mit einem gemütlichen Beisammensein in Alsberg aus. Die Teilnehmer konnten viele neue Informationen mit nach Hause nehmen.


Im Steigerwald den Horizont erweitert

Der Vogel- und Naturschutzverein Bad Soden-Salmünster führte nach längerer Pause  am 15. Juni 2025 wieder einen Vereinsausflug durch. Ziel war in diesem Jahr der Baumwipfelpfad im Steigerwald nahe Ebrach.

Zunächst waren die ca. 50 Ausflügler wegen des Regens, der bereits kurz nach der Abfahrt einsetze, skeptisch. Der Niederschlag sollte sie noch eine Weile begleiten. Doch das wechselhafte Wetter spendierte immer zum nächsten Programmpunkt außerhalb des Busses sonnige Abschnitte.

Vor Ort nahmen die Teilnehmenden schon an der ersten Station in 26 m Höhe eine sonst eher ungewöhnliche Perspektive ein. Obwohl der Pfad barrierefrei ist, führt er meist durch Baumkronen. Zu entdecken gab es verschiedene Tiere und Pflanzen. Die Betreiber des Baumkronenpfads werben mit einem überdimensionierten Vogelfutterhaus, das in Augenhöhe aufgehängt ist. Eine Bienenbeute steht auf einer Plattform des Baumwipfelpfads.  Rotwild und  Mufflons konnten in ihrem Gehege aus der Vogelperspektive betrachtet werden. Ergänzend dazu sind entlang der Strecke verschiedene Informationstafeln zu den Themen Wald und Forstwirtschaft angebracht. An manchen Stellen gab es in luftiger Höhe für die Kinder interessante Spielstationen, die durch die Erwachsenen sprichwörtlich umgangen werden konnten. Höhepunkt war jedoch der nach oben geöffnete Kelchturm, von dem man bei einen Rundumblick über den Steigerwald in weite Ferne schauen kann.

Anschließend machte sich die Gruppe auf den Weg zum Steigerwald-Zentrum, in dem Förster Ulrich Mergner bereits auf sie wartete. Er referierte über das Trittsteinkonzept. Mit Trittsteinen sind die verschiedenen naturbelassenen Abschnitte gemeint, wie sie sich im unbewirtschafteten Wald wiederfinden und hier gezielt als Brückenelemente zwischen bewirtschafteten Waldflächen die Artenvielfalt fördern. Totholzbereiche sind ebenso wichtig wie die sogenannten Methusalembäume. Wie der Name schon vermuten lässt, sind das sehr alte Bäume, die nicht zur Fällung freigegeben werden. Auch Waldränder, Biotopbäume und Lichtinseln gehören zu diesen wertvollen Elementen. Förster Mergner hob hervor, dass auch der beforstete Bereich des Waldes durch die Abwechslung profitiert.

 

Nach diesem eindrucksvollen Vortrag kehrten die Naturliebhaber in Zeil am Main in das Brauereigasthaus „Zur alten Freyung“ ein. Gut gestärkt ging es anschließend wieder zurück nach Bad Soden-Salmünster. Begleitet wurden die Ausflügler wieder vom Regen, aber auch von vielen schönen Eindrücken, die sie an diesem Tag gesammelt haben.


ADEBAR 2

 ADEBAR - das ist die Abkürzung für Atlas Deutscher Brutvogelarten. Seit 2024 erfassen ehrenamtliche Helfer deutschlandweit digital alle auftretenden Vogelarten entlang vorher definierter Routen. Diese sind meist 1 km lang und werden regelmäßig von Februar bis Juli abgegangen. Ziel ist es bis 2029 flächendeckend Aussagen über hier heimische Vögel und deren Brut- und Aufenthaltsverhalten treffen zu können.

Die Helfer sind mit Fernglas und einem Erfassungsgerät ausgerüstet. Erfasst wird im Siedlungsgebiet, aber auch im Wald und auf dem Feld.


Frühjahrsputz der Waldameisen

Jetzt ist sie wieder aktiv, die kleine Formica, wie die Waldameise in Fachkreisen genannt wird. Im Winter leben die Ameisen in den tieferen Schichten des Bodens. Sowohl die „Rote Waldameise“ als auch alle anderen, wie die „Starkbeborstete Gebirgswaldameise“ oder die „Große Wiesenameise“ werden momentan von der Frühjahrssonne herausgelockt und kümmern sich um ihre auffälligen Wohnhügel, die wohl jedem bekannt sind. 

In so einem Hügel wohnen zehntausende Tiere, manchmal viele hunderttausende bis zu einer Million. Eines davon ist die Königin, die die Eier legt und damit für den Fortbestand des Volkes sorgt. Es gibt auch Formica-Spezies, bei denen mehrere Königinnen im Nesthügel wohnen. 

Außer den Königinnen leben im Wohnhügel noch für ganz kurze Zeit die Männchen, die für die Fortpflanzung der Ameisen unerlässlich sind. Und dann gibt es noch die vielen unverzichtbaren Arbeiterinnen. 

Jetzt im Frühjahr nehmen die Arbeiterinnen zu Zehntausenden ihre Arbeit auf. Dabei gilt eine ausgeklügelte Arbeitsteilung. Nicht alle Arbeiterinnen übernehmen alle Aufgaben, es gibt genaue Gruppen, ähnlich den Berufen in der Welt der Menschen, die auch unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen. 

Die Arbeiterinnen im Innendienst sind mit der Brutpflege der Tausenden von Eiern oder geschlüpften Larven betraut, sie sorgen sich um die Pflege der Königin, oder sie gehören zur Putztruppe und räumen den Müll raus. 

Die Arbeiterinnen im Außendienst sind ebenso unterschiedlich organisiert. Einige gehören zur Bautruppe, die Schäden reparieren, welche von verschiedenen Wildtieren verursacht wurden, oder die Winterschäden an den Nesthügeln beseitigen. Andere Außendienst-Arbeiterinnen sind Transporteure, die das neue Baumaterial heranschaffen. Dabei entwickeln die Tierchen eine enorme Kraft, wenn sie Lasten bis zum Zwanzigfachen ihres Eigengewichtes stemmen.

Eine weitere wichtige Aufgabe für die Arbeiterinnen ist die Nahrungsbeschaffung, denn es müssen hunderttausende Beutetiere herangeschafft werden, um ein Ameisenvolk inklusive  Königin zu ernähren. Das erledigen die sogenannten Jägerinnen. Sobald sie Beute erlegt haben, machen sie das durch ein Duftsignal bekannt, damit andere Außendienstlerinnen den Transport in den Nesthügel übernehmen können.

 

Dem VNV sind derzeit 38 Ameisenwohnhügel um Bad Soden-Salmünster herum bekannt. Darin leben vier Formica-Spezies. Insgesamt wurden in Deutschland bisher 114 Ameisenarten nachgewiesen. Weltweit gibt es sogar viele tausend Arten, hauptsächlich jedoch in den wärmeren Regionen. 

Die Ameisenheger des VNV haben über das gesamte Jahr eine Folge von Arbeiten an den Nesthügeln zu erledigen. 

Im März etwa werden die Hügel von Ästen und Laub befreit. Nasse Teile werden entfernt und frische Nadelstreu wird um den Hügel herum verteilt. Manchmal wird auch Zusatznahrung rundherum ausgelegt.

Im Mai werden gelegentlich Nestkerne eingegraben, um den Ameisen die Wanderung und die Bildung neuer Wohnhügel zu erleichtern. 

Über den Sommer werden die Hügel weiter beobachtet und durch Entfernen störender Vegetation gepflegt, bis die Nester im Herbst  vermessen werden. Eventuell werden dann kleinere Nesthügel nochmals mit Futtergaben versorgt. Im November können die Nesthügel vor der Herbst- und Winterwitterung durch das Auflegen von Fichtenreisern geschützt werden. In der kalten Jahreszeit werden schon Nestkerne angefertigt, die im folgenden Frühjahr eingegraben werden.

 

Mit all diesen Maßnahmen sollen die Ameisen gefördert werden. Sie sind ein sehr wichtiges Glied im Ökosystem des Waldes, weil sie ihren Beitrag zum Gleichgewicht in der Natur liefern. Sie haben durch das Verbreiten von Samen und die Pflege von Pflanzen indirekt auch eine begünstigende Wirkung auf andere Tierarten. So wird in der Nähe ihrer Kolonien z.B. die Waldtracht der Bienen stark gefördert. Wegen ihrer Nützlichkeit stehen die Waldameisen seit über 200 Jahren unter Naturschutz.

 


Mitgliederversammlung 2025

35 Vereinsmitglieder konnte der Vorstand am 21. März 2025 zur Jahreshauptversammlung in der Gaststätte "Zum Hirsch" im Ortsteil Salmünster begrüßen.

Für die Mitgliedschaft über 25, 30, 35, 40 und 45 Jahre wurden elf Anwesende geehrt.

Der zweite Vorsitzende, Ewald Krack, informierte darüber, wie sich die etwa 1800 erfassten Arbeitsstunden zusammensetzten. Die Palette der Tätigkeiten im Verein ist sehr vielfältig. Berichtet wurde von der Betreuung der Jugendgruppe, der Pflege der Streuobstwiesen, Pflege und Betreuung der vereinseigenen Grundstücke an den Trafostationen, die Reparatur von Nistkästen, den Auf- und Abbau der mobilen Amphibienanlage, Baumschnitt, Fortbildungen und vieles mehr.

In faunistischen Jahresbericht 2024 stellte der 1. Vorsitzende, Klaus Eichenauer, heraus, dass 60% der von uns betreuten Nistkästen besetzt waren, jedoch verstärkt Gelege verlassen werden. Besonders erwähnt wurde, dass im Erfassungsgebiet kein Feldsperling und nur noch vier Trauerschnäpper erfasst wurden.

Erneut wurde in einer Dorfscheune im Ortsteil Kerbersdorf eine Schleiereulenbrut festgestellt. Die sechs Jungtiere wurden beringt.

Unser Wappentier, die Wasseramsel, ist mit 10 Brutpaaren im stabilen Bestand.

Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit für Rückfragen, die Klaus Eichenauer beantwortete.

Nach dreijähriger Amtszeit wurde der Vorstand einstimmig wiedergewählt.

Klaus Eichenauer informierte über die anstehenden Besonderheiten im kommenden Jahr. Die Trafostation in der Gutenbergstraße (OT Salmünster) wird saniert werden. Am 15. Juni ist ein Ausflug zum Steigerwaldzentrum mit Begehung des Baumwipfelpfads geplant.

 

Im Anschluss an die Veranstaltung ließen sich die Teilnehmer von Olaf Beitelmann in die Welt der heimischen Marienkäfer entführen. 


Aufbau Amphibienzaun 2025

Um 9:30 Uhr trafen sich die neun Helfer am dritten Samstag im Februar, um den Zaun für die Amphibienwanderung aufzubauen. Da der Bereich sehr groß ist, musste am darauffolgenden Mittwoch die Rentnerband und am nächsten Samstag weitergearbeitet werden. Bereits am 25. Februar wurden dann schon die ersten Tiere in den Auffangeimern gesichtet. Die Wanderung hat begonnen und die Helfer sind morgens kurz vor Sonnenaufgang, sowie abends nach Sonnenuntergang mit Warnwesten und Eimern unterwegs, um die Tiere sicher über die stark befahrene Straße zu bringen.


Jahresauftaktwanderung 2025

 Zur Jahresauftaktwanderung trafen sich etwa 30 Wanderfreudige am 18. Januar am Palmusacker im Ortsteil Salmünster. Die Wanderung führte von dort über die Steinkaute nach Bad Orb, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in das Restaurant „Kärrners Gasthaus“ einkehrten. Nach gemütlichen Beisammensein mit Abendessen wanderte die Gruppe wir wieder durch den Wald zurück zum Ausgangspunkt.